In Hamburg sind die Ausbildungsplatzabschlüsse im bundesweiten Vergleich am stärksten zurückgegangen. Das ist eines der wesentlichen Ergebnisse der Studie „Soziale Auswirkungen der Corona-Pandemie in der Freien und Hansestadt Hamburg“, die am Bremer Institut für Arbeit und Wirtschaft im Auftrag der Hamburger Linksfraktion erstellt wurde. Gegenüber dem Vorjahr sind die Ausbildungsplatzabschlüsse in Hamburg um 13,5 Prozent zurückgegangen – damit ist Hamburg im Ländervergleich Schlusslicht. Im Gastronomie- und Hotelgewerbe ist sogar ein Rückgang von etwa 33 Prozent zu verzeichnen.
Angesichts dieser Werte fordert die Linksfraktion ein Ausbildungshotel, in dem Auszubildende aus der Branche überbetrieblich ihre Ausbildung fortführen und beenden können.
Dazu Insa Tietjen, ausbildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Der dramatische Einbruch am Ausbildungsmarkt zeigt, dass der Senat sich nicht auf die bisherigen Instrumente verlassen darf. Ein Blick über den Tellerrand verrät, dass Berlin für die Gastronomie- und Hotelbranche ein solches überbetriebliches Ausbildungshotel eingerichtet hat. Dort können jährlich etwa 100 Auszubildende ihre Ausbildung fortführen und beenden. Hamburg als Tourismusstadt braucht gut ausgebildete Kräfte in der Gastronomie- und Hotelbranche. Ein weiterer Fachkräftemangel würde aus unserer Sicht auch eine Abwertung der betreffenden Ausbildungsberufe bedeuten.“
Die Linksfraktion wird am 18. August einen Antrag für ein solches Ausbildungshotel in Hamburg in die Bürgerschaft bringen – das Hotel soll sich am Berliner Modell orientieren.
Die Studie „Soziale Auswirkungen der Corona-Pandemie in der Freien und Hansestadt Hamburg“ von René Böhme unter Mitarbeit von Lukas Schubert kann hier heruntergeladen werden.
Die MOPO dazu am 05.08.2021: