Die wochenlangen Schutzmaßnahmen gegen die Corona Pandemie haben insbesondere Kinder und Jugendliche und ihre Familien hart getroffen, die in ihrem häuslichen Umfeld armutsbedingt vielen Einschränkungen unterlegen sind. Geschlossene Kitas, Schulen, Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, Spiel-und Sportplätze haben diesen eklatanten Mangel noch einmal deutlich verschärft.
Gerade auch unter den Bedingungen des Fernunterrichts werden diese jungen Menschen in ihren Entwicklungschancen nochmal deutlich benachteiligt.
Angesichts der nahenden Schulferien plant nun der Rot Grüne Senat sogenannte „Hamburger Lernferien 2020“ für Schüler*innen an Schulen in Sozialindex 1 und 2 Gebieten, die er in einem Behördenbrief an die Schulen näher erläutert. Entsprechend haben die senatstragenden Fraktionen einen Antrag in die Bürgerschaft eingebracht, der am kommenden Mittwoch auch debattiert werden soll, in dem sie fordern, dass Defizite und Lernrückstände nun in den Ferien aufgeholt werden sollen.
Sabine Boeddinghaus:“Wir kritisieren den Rot Grünen Ansatz, allein auf das schulische Lernen zu setzen und die Bedarfsgruppe von vorneherein derart stigmatisierend einzuschränken. Im Ergebnis bedeutet das für diese Schüler*innen verkürzte Ferien, weniger Freizeit und Erholung. Wir fordern daher in einem eigenen Antrag, ein umfassendes Konzept der Behörden für Schule, Soziales und Kultur, um kostenlose Ferien- und Freizeitangebote für alle Kinder zu entwickeln, die sowohl Spiel, Spaß und Sport, als auch freiwillige Lernprogramme verknüpfen.“
Ihre Fachkollegin für Kitapolitik, Insa Tietjen, ergänzt:
“Die Ferienangebote sollen sowohl Kitas, Bauspielplätze, Jugendzentren und die Kultureinrichtungen umfassen und an bestehende Ferienkonzepte des schulischen Ganztages, der Offenen Arbeit oder der Kitas anknüpfen. Den defizitorientierten Ansatz von Rot Grün lehnen wir ab und erwarten, dass sie ihren Antrag um unser inklusives Konzept ergänzen.“