Streik bei den Elbkindern: 12 Euro sind das Mindeste!

Am heutigen Freitag sind die 850 Beschäftigten der Elbkinder Servicegesellschaft (EKSG) erneut zu einem Warnstreik aufgerufen, um in den aktuellen Tarifverhandlungen ihrer Forderung von 10 Prozent mehr Lohn Nachdruck zu verleihen.

Dazu Insa Tietjen, kitapolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft:

„Die jüngsten Zahlen der Bertelsmann-Stiftung haben die qualitativen Missstände in Hamburgs Kitas herausgearbeitet. Zur Qualität gehört für mich aber auch die Wertschätzung der Menschen, die dort angesichts Corona die Kitas sauber gehalten und wesentlich für einen reibungslosen Ablauf gesorgt haben. Daher wäre die Umsetzung des Landesmindestlohns von 12 Euro pro Stunde als Minimalziel für alle Service- und Reinigungskräfte eine Steigerung der Qualität, die im Sinne des Senats sein müsste. Rot-Grün hat im Koalitionsvertrag den Landesmindestlohn von 12 Euro pro Stunde verankert. Ein Tarifabschluss darunter wäre skandalös und ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten.“

Olga Fritzsche, arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linksfraktion, ergänzt:

„Bereits heute ist klar, dass die Beschäftigungsform bei der EKSG reihenweise Altersarmut produzieren wird. Viele müssen jetzt schon ihr Einkommen mit Hartz IV aufstocken. Es ist irrsinnig, wenn eine gGmbh in Besitz der Stadt Hamburg ihre Leute so schlecht bezahlt, dass am Ende der Staat für aufstockende Grundsicherung im Alter aufkommen muss. Die Lohnforderung der Gewerkschaft ist absolut angemessen. Die Beschäftigten der EKSG mussten schon lange genug warten, jetzt muss endlich eine angemessene Bezahlung her.“

Auch die Hamburger Morgenpost berichtete am 28.08.2020:

Streik in Hamburgs Kitas: Reinigungs- und Küchenkräfte: Stadt soll Mindestlohn zahlen
Sie sind indirekt bei der Stadt beschäftigt, bekommen aber trotzdem nicht den städtischen Mindestlohn von 12 Euro. Deshalb ist das Küchen- und Reinigungspersonal der Elbkinder-Kitas am Freitag im Warnstreik. Laut Verdi ist die Beteiligung gut, mehr als 100 Beschäftigte hätten Streikgeld ...
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